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Mittwoch, 18.03.2009
Fünf Uhr und dreißig Minuten. Wieder eine sehr kurze Nacht. Frisch machen, Kaffee kochen und endlich den Bericht von gestern schreiben. Es ist wirklich Stress. 6:40 Uhr. Wir fahren los. Und gleich geht es in die Xiling-Schlucht. Es dämmert noch und auf dem Sundeck ist es sehr windig. Der Wind ist als kalt zu bezeichnen. Jens erzählt etwas über die Schlucht und den Yangtze an dieser Stelle. Die Kamera läuft und läuft. Es ist Frühstückszeit. Eine nette Runde hat sich zusammengefunden, direkt am Buffet. Na, wenn das nichts ist. Frühstück ist lecker. Von allem etwas und Kaffee ohne Ende. Das Schiff wird langsamer. Es wird Zeit, die Tasche für den ersten Landgang zu packen.
Durch eine Trödelgasse mit tausenden Händlern "alles cheap for you" gelangen wir zu unserem Bus. Dieser bringt uns zum Drei-Schluchten-Damm. Nach einer Sicherheitskontrolle ähnlich wie am Flughafen, steigen wir wieder in den Bus ein. Diesmal darf ich mein Feuerzeug behalten. Wir fahren zum ersten Aussichtspunkt direkt neben der Staumauer. Leider ist es sehr dunstig, so dass man nicht die gesamte Staumauer sehen kann. Die Gesamtlänge von 2300 m ist nur zu erahnen. Knapp 40 Milliarden Kubikmeter Wasser wir der See einmal fassen. Er wird bis Chongqing reichen. Wenn man es genau nimmt, werden wir den Rest unserer Kreuzfahrt auf einem Stausee verbringen. Unser Reiseleiter erzählt ein paar interessante Details zum Staudammprojekt. Dann ist Freizeit, 20 Minuten. Nach kurzer Fahrt kommen wir zur zweiten Aussichtsplattform. In 280m Höhe. Hier wird eine wunderschöne Parkanlage gestaltet. Wie alles in China ist es auch hier überdimensioniert. In einer Halle steht ein Modell der kompletten Stauanlage. Sie ist fast fertig. Nur das Schiffshebewerk ist noch nicht in Betrieb. Hier haben wir eine halbe Stunde Freizeit. Man kann von hier auch auf die Schleusenanlage schauen. Fünf Stufen mit jeweils gut 20 Metern Höhenunterschied. Wir werden dort nachher noch durchfahren. Es geht zurück zum Schiff und noch einmal durch die Trödelgasse. Ich kaufe mir ein Buch über das Staudammprojekt und zur Sicherheit noch ein paar Bier. Dann geht es wieder an Bord. Auf unserem kleinen Balkon trinke ich ein Tsingtao und wir warten auf das Mittagessen.
12 Uhr. Wir fahren in die Schleuse Nummer 1 ein. Der Wasserspiegel steigt erstaunlich schnell. Wir gehen zum Essen. Das Essen gibt es nicht vom Drehteller, es gibt ein Buffet. Die Auswahl ist super, der Geschmack auch. Das Bier kostet 10 Yuan extra. Egal, ist ja Urlaub. Wir verlassen die erste Schleusenstufe. Auf der Plattform auf Deck 4 kann man die riesigen Schleusentore am besten beobachten. Nach gut 2 Stunden verlassen wir die fünfte und letzte Schleuse.
14:30 Uhr. Der nächste Termin ist auf Deck 4 in der Bar. Es gibt einen Vortrag über den Yangtze - Fluss und den Rest unserer Kreuzfahrt. Jens gibt sich viel Mühe, man merkt ihm aber seine Unsicherheit an. Am letzten Abend wird ein Kulturprogramm stattfinden. Wir als Gruppe sollen singen. Daraus wird aber nichts. Jedenfalls für mich. Jetzt ist wirklich bis 18 Uhr Freizeit. Die Fußmassagevorführung schenke ich mir. Ich setzt mich in die Raucherlonge und schreibe an diesem Bericht. Draußen passiert nichts, das Boot liegt beim Tanken. Auf mein Tsingtao warte ich eine Ewigkeit. Bei dem Preis wird es für mich wahrscheinlich persönlich gebraut. Macht aber nichts. Ist eh nichts los im Moment. Das Bier ist da. Komisch, kostet nur 18 RMB und nicht 30, wie es auf der Karte steht. Aber mir soll's recht sein. Tanken beendet, dass Schiff fährt weiter. Ich gehe zurück in die Kabine um mich etwas auszuruhen.
Wir sitzen auf dem Balkon der Kabine und beobachten den Fluss und sein Ufer. Immer neue Aussichten tun sich auf. Ich frage mich, wie die Menschen hier an den steilen Hängen der Berge ihre Rapsfelder bewirtschaften. Es wird Zeit, sich etwas schick zu machen. 18 Uhr ist Kapitänsempfang. Wir werden in der 4. Etage mit chinesischem Champagner empfangen und suchen uns einen Platz. Ein kleines Buffet ist auf der Tanzfläche aufgebaut. Ich Trottel hab natürlich die Kamera vergessen! Dann tauchen die Kapitäne Wang und Jang auf. Eine kurze Rede, welche von Jens übersetzt wird. Dann wird angestoßen und das Buffet eröffnet. Ein paar kleine Leckereien und einen Brandy. Aber nicht zuviel, gibt ja gleich Abendbrot.
Nach dem supertollen Abendessen kehrt erst mal wieder etwas Ruhe ein. Nachbars haben Probleme, die Weinflasche zu öffnen. Ich auch. Ich gebe mir alle Mühe, den Korken irgendwie aus oder in die Flasche zu bekommen. Schließlich will ja niemand mit einer vollen Flasche in der Hand verdursten. Nach 10 Minuten harten Kampfes gibt der Korken nach. Für meine Leistung werde ich mit einem Glas Rotwein belohnt. Ist mir aber entschieden zu trocken.
20:45Uhr. Die Bar wird von uns umgebaut, damit wir alle wenigstens fast zusammen sitzen können. Dann beginnt die Vorführung. Es werden Kleider aus der fünftausendjährigen Geschichte Chinas gezeigt. Aus allen drei Dynastien wird die jeweilige Mode vorgeführt. Anschließend auch noch die Mode der Gegenwart. Halb zehn ist der Spaß vorbei. Jetzt beginnt der Tanzabend. Für mich das Signal zur Nachtruhe.
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*PLATZHALTER* |