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Huangpu-Park

Altstadt am Tag

Altstadt am Tag

Blick nach Pudong

Der Jade-Buddha-Tempel

Buddha

Noch ein Buddha

Yu Yuan

Yu Yuan

Yu Yuan

Pudong

Straße

Zoohandlung

Unsanierte Altstadt


Montag, 16.03.2009

Nach einer doch recht guten Nacht krieche ich gegen sieben Uhr aus dem Bett. Frisch machen und Buchführung ist angesagt. Und natürlich eine schöne Tasse Kaffee. Morgen muss ich etwas eher aufstehen, die Zeit zum Schreiben reicht nicht. Nun gehen wir aber erst mal frühstücken. Von allem ist reichlich vorhanden, am Buffet des New Asia Hotels. Die gekochten Eier haben eine etwas bläuliche Färbung, aber der Kaffee ist ganz gut. Ich bin satt. Marschgepäck packen und bei der Technik Einsatzbereitschaft herstellen. Dann geht es auch schon weiter mit Sightseeing in Shanghai.

Jade Buddha Tempel. Das erste Ziel für heute. Mitten in der Stadt ein kleines Einod. Zwei aus jeweils einen Block Jade gefertigte Buddhastatuen sitzen bzw. liegen hier. Der Tempel ist reichlich überfüllt. Dicke Weihrauchwolken hüllen die Anlage ein. Die Bäume beginnen zu blühen. Es ist Frühling in Shanghai. Sonne und Temperaturen um die 20°C. Nach etwas mehr als einer Stunde geht die Tour weiter.

Durch den dichten Verkehr der Großstadt fahren wir zu einer Seidenfabrik. Es ist vielmehr ein kleines Museum, wo an alterschwachen deutschen Maschinen den Kokons die Seide entzogen wird. Nach zehn Minuten ist die kurze Führung beendet. Jetzt kommt der typische Teil einer solchen Führung. Die Verkaufsveranstaltung. Der Laden, etwa dreimal so groß wie die Produktion, ist vollgestopft mit Produkten aus echter Seide. Ist ja alles schön und gut, aber nichts für mich. Da ziehe ich einen guten Kaffee vor. Hinsetzen, Kaffee trinken und eine Zigarette rauchen. Aber Shopping ist irgendwie ansteckend. Ein paar seidene Untersetzer für 50 Yuan kann man schon mitnehmen!

Stadtbummel in der Nanjing Road. Wir wählen die westliche Richtung zum Volksplatz. Was hält uns eigentlich davon ab, zurück mit der Metro zu fahren? Nichts! Also auf in den Untergrund Shanghais. Ist zwar nur eine Haltestelle, aber für 3 RMB pro Person zu verschmerzen. Jetzt gehen wir noch auf der östlichen Seite der Nanjing Road spazieren. Es ist warm. Nur die Rolex und Mont Blanc Verkäufer fangen langsam an zu nerven. Ich hab doch eine Uhr! Zwar nicht Rolex, dafür aber echt. Die Abfahrtszeit rückt näher. Wir laufen zum Bus.

Mittagessen. Wir steigern uns. Sind jetzt in der sechsten Etage angekommen. Das Essen ist wieder super. Macht Spaß mit den Drehtellern. Nur war dieser heute leider zu klein. Die ersten Teller wurden halbvoll schon wieder abgeräumt, ohne dass ich von allem kosten konnte. Bin aber trotzdem wieder richtig satt geworden.

Altstadt und Yu-Garten. Oder besser Yu-Garten und Altstadt. 1559 wurde der Garten von einem reichen Beamten angelegt. 18 Jahre soll die Gestaltung der Anlage gedauert haben. Um zahlreiche kleine Seen gruppieren sich etliche Häuser und Hallen. Dazwischen immer wieder Pflanzen der verschiedensten Art. Leider sind die Bäume auch Mitte März noch nicht ganz grün. Verglichen mit dem "Garten der Politik des einfachen Mannes" in Suzhou, nimmt sich der Yu-Garten eher bescheiden aus. Dafür ist der Gegensatz zwischen Altertum und Moderne hier besonders deutlich zu sehen. Über den Mauern des Gartens aus dem 16. Jahrhundert sieht man Hochhäuser aus dem 21. Jahrhundert. 500 Jahre Zeitgeschichte an einem Standpunkt. Der Yu-Garten ist in die restaurierte Altstadt Shanghais integriert. Diese hatten wir bereits am gestrigen Abend nach dem Essen durchstreift. Da hatte ich aber vor lauter Lichtern kaum etwas erkannt. Jetzt, am helllichten Tage, sieht man erst einmal, mit wie viel Liebe zum Detail hier in den letzten 30 Jahren rekonstruiert wurde. Auch wenn man uns sagt, dass diese Altstadt mit ihren unzähligen Geschäften, Bars und Kneipen, für immer bestehen bleiben soll, bleibt zu hoffen, dass dort nicht doch in ein paar Jahren ein Beton-Stahl-Glas-Ungetüm steht.

Wir sind zurück im Hotel. Kaffeepause. Buchführung und Laden der Kameraakkus. Schnell, schnell, schnell. Denn es wartet bereits der Bus, welcher uns heute ohne Abendessen zum Theater bringen soll. Besser gesagt zur "Shanghai Circus World". Nach ca. 30 Minuten sind wir am futuristischen Bau des Theaters angekommen. Eine große Kugel mit Platz für ca. 1000 Leute. ERA Intersection of time heißt das Programm, was uns in den nächsten 90 Minuten fesseln sollte. Es wird dunkel. Lichteffekte blitzen auf. Die Silhouette eines Mannes wird sichtbar, die Musik setzt ein. Eine Tänzerin erscheint. Mit den unglaublichsten Verrenkungen fasziniert sie ihr Publikum. Die Musik wird lauter, als ein Radfahrer auf der Bühne erscheint. Die Musik wird härter und zwei rivalisierende Horden Jugendlicher tauchen auf. Sie gehen aufeinander los. Der Mann vom Fahrrad geht dazwischen. Sein Anhänger wird umgebaut. Es werden Ringe auf dem Wagen installiert und die Männer beginnen, wild durch diese sehr kleinen Ringe zu springen. Akrobatik vom feinsten. Immer höher werden die Ringe gestapelt. Immer spektakulärer wird durch die Ringe gesprungen. Inzwischen auch schon zu zweit gleichzeitig. Am Ende sind es vier Artisten, die gleichzeitig durch die Ringe springen. Es wird dunkel und eine Tanzeinlage beruhigt die Situation bis zum nächsten Nervenkitzel. Ein riesiges Rad, in welchem sich drei weitere drehbare Räder befinden, wird von der Decke herab gelassen. Das große Rad beginnt sich zu drehen. Dann springt jeweils ein Artist in eines der kleinen "Laufräder". Verrückt, denn nun laufen sie auch noch außen auf den Rädern, während sich das Große Rad weiterdreht. Vorwärts, rückwärts. Jonglierend, springend und mit verschlossenen Augen. Alles ohne Sicherungsseil. Es wird dunkel. 10 Minuten Pause. Die braucht das Publikum auch. Nach der Pause geht es mit atemberaubenden Tempo weiter. Tänzer und fliegende Akrobaten im Überfluss. Unglaublich, was da zu sehen ist. Immer, wenn man denkt, das war es jetzt, setzen die Artisten noch einen drauf. Unangefochtener Höhepunkt: Eine Stahlkugel erscheint. Durchmesser acht Meter. Motorräder fahren auf die Bühne. Dann fährt einer in den Käfig. Dann ein zweiter, ein dritter und ein vierter. Kreuz und quer mit unwahrscheinlicher Geschwindigkeit. Das war's jetzt aber. Denkste. Ein fünfter und ein sechster fahren in die Hölle. Dann auch noch Nummer sieben und acht. Es ist nicht zu glauben. Acht Motorräder in einer Kugle von 8 Metern Durchmesser. Die Show ist aus. Tosender Beifall. Ein gelungener Abend für 200 RMB extra. Absolut preiswert.

Im Hotel gibt es nur noch einen Absacker. Morgen klingelt um vier der Wecker. Der Weiterflug nach Wuhan steht auf dem Plan.

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